Eine Behandlung mit Sacubitril/Valsartan zeigt Vorteile bei Herzinsuffizienz unabhängig vom glykämischen Status.
Zu den größten medizinischen Herausforderungen unserer Zeit gehören die Zunahme von Herzinsuffizienz und Diabetes mellitus. Das Risiko, an Herzinsuffizienz zu erkranken, ist für Diabetiker bis zu fünfmal höher als für Menschen ohne Diabetes. Liegt eine Diabeteserkrankung vor, verschlechtert dies die Prognose einer chronischen Herzinsuffizienz deutlich. Die Krankheiten bedingen sich gegenseitig.
Neue Therapiemöglichkeit für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz
Die PARADIGM-HF-Studie mit über 8 000 Studienteilnehmern zeigte eine neue Möglichkeit zur Therapie von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und reduzierter Ejektionsfraktion. Die Therapie mit Sacubitril/Valsartan senkte das Risiko für (kardiovaskulären) Tod und Hospitalisierung im Vergleich zur Standardtherapie deutlich.
Anhand der HbA1c-Werte waren 25 % der Patienten als Prädiabetiker, 13 % als nicht diagnostizierte Diabetiker und 35 % als bereits diagnostizierte Diabetiker einzuordnen. Eine Subgruppenanalyse ergab, dass Diabetiker ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse hatten und dass Sacubitril/Valsartan unabhängig vom Status der Diabeteserkrankung in allen Patientengruppen zu einer besseren Prognose im Vergleich zur Standardtherapie führte.
Prädiabetes und Diabetes häufig verknüpft mit chronischer Herzinsuffizienz
Die PARADIGM-HF-Studie macht deutlich, dass Prädiabetes und Diabetes bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und reduzierter Ejektionsfraktion häufig auftreten und mit einem deutlich erhöhten Risiko für schwere kardiovaskuläre Komplikationen wie kardiovaskuläre Mortalität oder herzinsuffizienzbedingte Hospitalisierung verbunden sind.
Eine Behandlung mit Sacubitril/Valsartan ist für Patienten mit Herzinsuffizienz unabhängig vom glykämischen Status mit einer Verbesserung der oben genannten Endpunkte verbunden. Sacubitril/Valsartan senkt dabei im Vergleich zu Enalapril das Risiko für kardiovaskulären Tod um 20 % und das Risiko für eine Hospitalisierung aufgrund von Herzinsuffizienz um 21 %. Dies äußert sich auch für Diabetiker in einer Verminderung der Hospitalisierungsrate aufgrund von Herzinsuffizienz und in einer damit einhergehenden Verbesserung der Lebensqualität.
Quelle: Ein neues Therapieprinzip auch für Diabetiker, C. Schneider, O. Schnell, Diabetes, Stoffwechsel und Herz, 2017; 26 (3) Seite 151-157
