Kongressbericht: 6. Advanced Technologies & Treatments for Diabetes (ATTD)-Kongress, Paris (Frankreich), 27. Februar bis 2. März 2013

Dr. Andreas Thomas aus Pirna berichtet über seine Eindrücke der Entwicklung des ATTDs und der Technik, besonders im Hinblick auf minimalinvasive und nichtinvasive Glukosemessung. Den kompletten Artikel finden Sie hier.

Der ATTD-Kongress ist von Jahr zu Jahr gewachsen, sowohl die Beiträge als auch die Teilnehmerzahl betreffend. Die Diabetestechnologie kann als fest etabliert gelten. Allerdings ist in Zukunft darauf zu achten, dass die Abgrenzung zu den mehr klinisch orientierten Kongressen, wie dem EASD, bestehen bleibt. Selbstverständlich gibt es da eine Schnittmenge, z. B. bei der Insulinpumpentherapie oder beim CGM, aber ob die Entwicklung neuer Insuline (nicht der Injektions- bzw. Infusionstechnik) wirklich auf den ATTD gehört, ist fraglich.

Bezüglich der minimalinvasiven und nichtinvasiven Glukosemessung ist es erfreulich, dass nach wie vor an vielen Projekten gearbeitet wird. Einen Überblick über die Entwicklungen der minimalinvasiven Glukosemessungen zeigte eine Session in der sieben Unternehmen ihre Neuerungen vorstellten:

  • Dexcom: verbesserte Sensorvariante
  • Abbott: verbessertes Gerätedesign
  • Medtronic: mehrere Innovationen
  • Roche: stellt Nadelsensor vor
  • Senseonics: Sensor, der auf Fluoreszenzmessung beruht
  • Glumetrics: Nadelsensor nur für den Einsatz im Krankenhaus

In verschiedenen Sessions und Posterpräsentationen konnte man einen Überblick über den Entwicklungstand der nichtinvasiven Methoden erlangen, wie:

  • Transdermaler Fluoreszenzsensor
  • EyeSense: Fluoreszenzsensor im Unterhautfettgewebe
  • Becton Dickinson: Entwicklung glukosebindender Proteine
  • Impedanzspektroskopie zur Glukosemessung
  • Biovotion: Weiterentwicklung zum Biosensorarray
  • Optische Spektroskopie für die Glukosemessung
  • EltéSensoric: optische Methode
  • Bioelektronisches System

Das Beispiel der Fluoreszenzspektroskopie zeigt die unterschiedlichen Möglichkeiten (implantiert, transkutan, intravasal usw.), um die bei einer subkutanen "Auflichtmessung" bestehende Limitierung der Messgenauigkeit zu überwinden.

Im Prinzip wurden nämlich teilweise Projekte gezeigt, die vor 10 Jahren schon einmal beendet wurden. Da aber die Elektronikindustrie sich nach wie vor stark entwickelt und damit auch ständig optische Sensoren mit günstigerem Signal-Rausch-Verhältnis anbietet, ist es sinnvoll, alle in der Vergangenheit gescheiterten Verfahren immer wieder zu prüfen.

Trotzdem muss festgestellt werden, dass nichtinvasive Methoden für die Glukosemessung nach wie vor nicht verfügbar sind und dass die Datenlage dazu nach wie vor dürftig ist.

Gespannt darf man sein auf zukunftsweisende Projekte wie die Mehrfachsensorarrays, die Kombination verschiedener Messmethoden usw.


Der vollständige Artikel ist erschienen in der Zeitschrift Diabetes-Congress-Report, 2013; 13 (3) Seite 14-22