Das Diabeteszentrum im HDZ NRW hat eine neue kommissarische Klinikleitung, die das Amt von Professor Diethelm Tschöpe übernommen hat. Das Verfahren der RUB für die endgültige Besetzung läuft, eine Entscheidung wird in den nächsten Monaten erwartet.

Mit fachübergreifender Expertise in der Behandlung von Stoffwechsel- und Gefäßerkrankungen gehört die Diabetologie am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, zu den klinischen Einrichtungen bundesweit, die von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) als Exzellenzzentrum ausgewiesen wird. Die Klinik ist für 2000 Patientinnen und Patienten jährlich Anlaufstelle bei Komplikationen, die stationär zu behandeln sind. Professor Diethelm Tschöpe als Direktor des Diabeteszentrums hat seine klinischen Aufgaben Ende Oktober abgegeben. Den akademischen Funktionen des Lehrstuhls für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) bleibt er bis zur Nachbesetzung erhalten. Für die Patientenversorgung im Diabeteszentrum hat sich die Klinikleitung im HDZ NRW bewusst für eine Doppelspitze als Interimslösung entschieden.


© Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen
Dr. Karin Overlack, Geschäftsführerin Herz- und Diabeteszentrum NRW, Universitätsklinikum RUB, Bad Oeynhausen.

"Wir sind stolz, dass uns so qualifizierte Bewerbungen aus einem hochkarätigen Umfeld erreicht haben – allesamt Expertinnen und Experten aus Institutionen mit ausgezeichneter Reputation", sagt Geschäftsführerin Dr. Karin Overlack. Die Bewerbungsfrist sei abgeschlossen, das Auswahlverfahren der RUB zur Nachbesetzung der Klinikdirektion im Diabeteszentrum laufe noch, ergänzt sie. Eine Entscheidung werde in den nächsten Monaten erwartet. "Und tatsächlich ist es nicht ungewöhnlich bei universitären Neubesetzungen, dass es etwas dauern kann, bis die Nachfolge geklärt ist". Zahlreiche Kriterien müssen erfüllt werden, es gibt hohe Anforderungen an den Klinikbetrieb in einer Einrichtung der Maximalversorgung, auch an Forschung, Lehre und Weiterbildung. Das HDZ NRW hat akademische Verpflichtungen gegenüber der RUB und der Medizinischen Fakultät Ostwestfalen-Lippe (OWL).

Modernes Zentrum
Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, mit 35 000 Patientinnen und Patienten pro Jahr, davon 14 600 in stationärer Behandlung, zu den größten und modernsten Zentren seiner Art in Europa. Unter einem Dach arbeiten fünf Universitätskliniken und drei Universitäts-Institute seit mehr als 30 Jahren interdisziplinär zusammen. Das HDZ NRW ist seit 1989 Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum. Die Professorenschaft des HDZ NRW ist zusätzlich seit 2023 Mitglied der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld. Die Einrichtung ist bekannt als größtes Herztransplantationszentrum in Deutschland.

Für die Zeit bis zum Amtsantritt der Nachfolge liegt die Verantwortung für die klinischen Aufgaben der Diabetologie kommissarisch in den Händen von Dr. Lee-Barkey, leitende Oberärztin im Diabeteszentrum, und Dr. Hauber, Bereichsoberarzt der Gastroenterologie. "Eine gute Lösung, um die Patientenversorgung auf hohem Niveau zu gewährleisten", sagt HDZ-Geschäftsführerin Overlack. Mit Dr. Young Hee Lee-Barkey als Endokrinologin und Diabetologin sowie Dr. Michael Hauber als Gastroenterologe und Diabetologe werden zwei ärztliche Kollegen benannt, die schon lange im Diabeteszentrum tätig sind, über große Erfahrung in der Patientenversorgung verfügen, einschließlich der Behandlung assoziierter Komplikationen bei Diabetes, endokrinologischer und gastroenterologischer Erkrankungen. Beide haben auch seit vielen Jahren oberärztlich bereits Leitungsfunktionen inne und teilen sich die Personalverantwortung.


© Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen
Dr. Young Hee Lee-Barkey und Dr. Michael Hauber, kommissarische Leitung Diabeteszentrum HDZ NRW.

Endokrinologin Lee-Barkey und Gastroenterologe Hauber hoffen, dass Patientinnen und Patienten sowie ambulant zuweisende Praxen weiterhin darauf vertrauen, dass die klinische Versorgung im Diabeteszentrum HDZ NRW sichergestellt ist. Die Funktionalitäten in der Diagnostik und die Personalsituation sind stabil. "Wir haben ein ärztliches Team mit hochmotivierten Medizinerinnen und Medizinern, das alles daransetzt, den Behandlungsauftrag zu erfüllen", betont Dr. Lee-Barkey. "Ergänzend gibt es Berufsgruppen mit Mitarbeitenden aus Pflege, Funktionsabteilungen, Diabetes- und Ernährungsberatung oder Psychologie, die in die Betreuung eingebunden sind". Menschen mit Diabetes optimal zu behandeln, das funktioniere nur im Team. Die beste Versorgung habe Priorität. Das sei in der Vergangenheit so gewesen und werde auch künftig der Maßstab sein.


Erschienen in: Diabetes-Forum, 2023; 35 (12) Seite 36-37