Die Symptomatik von Hormonmangelsituationen ist abhängig vom Schweregrad und meist sehr unspezifisch und von variabler Ausprägung. Insofern sind sie im klinischen Alltag häufig schwierig zu diagnostizieren und oft vergeht einige Zeit, bis die richtige Diagnose gestellt wird.

Klassische Symptome einer Hormonmangelsituation können sein:

Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Haarausfall, Gewichtsverlust, aber auch Gewichtszunahme, Kältegefühl, Leistungsminderung, Hypotonie, Pigmentveränderungen

Klassischerweise führen die meisten hormonellen Unterfunktionen zu unklaren Hypoglykämien.

Schilddrüsenunterfunktion

Die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) ist durch die verminderte oder fehlende Produktion von Schilddrüsenhormonen gekennzeichnet.

Zur Diagnostik wird klassischerweise das TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon) aus der Hypophyse sowie die freien Schilddrüsenhormone fT3 (Trijodthyronin) und fT4 (Levothyroxin) herangezogen. Bei einer Unterfunktion zeigt sich ein zu hoher Wert des Regelhormons TSH bei gleichzeitiger Erniedrigung eines oder beider Werte für die freien Schilddrüsenhormone.

Eine beginnende Unterfunktion (auch subklinische Hypothyreose genannt) liegt vor, wenn nur der TSH-Wert erhöht ist, die Werte für freies T3 und freies T4 aber noch im Normalbereich liegen. Eine Behandlung in diesem Fall ist nur bei deutlichen Symptomen notwendig.

Mögliche Symptome einer Unterfunktion:

Vermehrtes Frieren, Kälteempfindlichkeit, Gewichtszunahme, Müdigkeit, kalte, trockene Haut, Haarausfall, Wassereinlagerungen (Ödeme), Muskelschwäche, Konzentrationsstörungen, depressive Stimmung, Verstopfung, Neigung zur Hypoglykämie.

Ursachen für eine Unterfunktion der Schilddrüse sind:

  • Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto-Thyreoiditis, häufigste Ursache)
  • Zu niedrige Dosis einer Behandlung mit Schilddrüsenhormonen nach z.B Radiojodtherapie oder Schilddrüsenoperation
  • Zu hohe Dosis von Medikamenten zur Behandlung einer Überfunktion

Seltene Ursachen:

  • Angeborene Unterfunktion (ein Kind auf 3500 Geburten)
  • Subakute Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis de Quervain nach Abheilung)
  • Fehlfunktion der Hirnanhangsdrüsen

Hashimoto- Thyreoiditis

Durch eine Fehlregulation des Immunsystems bilden sich Antikörper im Blut, die zu einer entzündlichen Reaktion in der Schilddrüse und zu einer Störung der Schilddrüsenhormonproduktion führt. Bei einigen Patienten vergrößert sich die Schilddrüse, bei anderen wird die Schilddrüse im Lauf der Zeit kleiner.

Die für die Hashimoto-Thyreoiditis typischen Antikörper im Blut sind die Antikörper gegen die thyreoidale Peroxidase (anti-TPO-AK) und die Antikörper gegen Thyreoglobulin (Tg-AK). Im Ultraschall stellt sich die Schilddrüse im Vergleich zum gesunden Gewebe dunkler (echoarm) dar.

Die Schilddrüsenfunktion und die Höhe der Antikörper sind nicht immer miteinander verknüpft.

Hohe Antikörpertiter bedeuten nicht unbedingt eine massive Unterfunktion und umgekehrt. Die Antikörperwerte sind im Verlauf der Erkrankung wechselhaft und ansteigende Werte bedeuten nicht automatisch eine Verschlechterung der Funktionsstörung. Es gibt einen Teil von Patienten mit noch normalen Schilddrüsenhormonwerten und einer Erhöhung der Antikörper, die nicht behandelt werden müssen.


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Sonographisches Bild einer Hashimoto-Thyreoiditis.

Es sollte in diesem Fall routinemäßig 1 bis 2-mal im Jahr der TSH-Wert gemessen werden, damit eine beginnende Unterfunktion nicht übersehen wird. Wenn die Erkrankung nicht frühzeitig erkannt wird, können die typischen Symptome der Schilddrüsenunterfunktion auftreten.

Nach einer kompletten operativen Entfernung der Schilddrüse wird ebenso eine Schilddrüsenunterfunktion hervorgerufen wie nach einer Radiojodtherapie. Sehr selten findet man eine angeborene Unterfunktion der Schilddrüse. Diese wird in der Regel bereits früh erkannt, da in Deutschland eine Untersuchung des Blutes auf eine Schilddrüsenunterfunktion bis zum 5. Lebenstag bei allen Neugeborenen gesetzlich vorgeschrieben ist.

Therapie:

Personen mit Schilddrüsenunterfunktion müssen lebenslang täglich das fehlende Schilddrüsenhormon in Tablettenform einnehmen.

Nebenniereninsuffizienz

Die Nebenniere ist ein kleines Organ, das beidseits oberhalb der Nieren liegt. Die Größe der Nebenniere beträgt ungefähr 4 x 3 x 2 cm und ist im Normalfall im Ultraschall nicht gut darstellbar.

Anatomisch kann man die Nebennieren in die Nebennierenrinde sowie das Nebennierenmark unterteilen. Sie ist ein wichtiges Erfolgsorgan des Stresssystems und produziert die Stresshormone Cortisol und Adrenalin. Die Nebenniere dient zudem der Regulation des Blutdrucks über das Hormon Aldosteron.

Neben Cortisol und Aldosteron produziert die Nebennierenrinde noch den Hormonvorläufer Dehydroepiandrosteron (DHEA). Er stellt eine Ausgangssubstanz für männliche und weibliche Sexualhormone (Testosteron und Östrogen) dar.

Mögliche Symptome:

Der Ausfall der Nebennierenhormone führt zu niedrigen Blutzuckerspiegeln, Natriummangel und Übelkeit, oft ausgedehnter Müdigkeit, typischerweise zu Frösteln, manchmal auch zu Muskel-, Gelenk- und Knochenschmerzen und niedrigem Blutdruck.

Bei Menschen mit einer Nebennierenunterfunktion (Addison-Krankheit) kann es zur Dunkelverfärbung der Haut kommen, die nach Sonnenbräune aussieht, aber an Stellen auftreten, die nie der Sonne ausgesetzt waren. Auf der Stirn, im Gesicht und an den Schultern können sich schwarze Sommersprossen bilden.

Ein DHEA-Mangel bei Nebennierenunterfunktion macht sich insbesondere bei Frauen in Form von Hauttrockenheit, Verlust der Scham- und Achselbehaarung und durch eine Abnahme der Libido bemerkbar.

Ursachen

Eine Nebenniereninsuffizienz kann durch eine Erkrankung der Nebennieren, eine Erkrankung der Hypophyse oder durch bestimmte Medikamente verursacht werden.

1. Primäre Ursache (Addison-Krankheit, eine Erkrankung der Nebennieren selbst): ACTH erhöht

  • Zu 80% autoimmun vermittelt. Nachweis von 21 Hydroxylase AK
  • Karzinommetastasen (Lungenkarzinom, malignes Melanom, Nierenzellcarcinom)
  • Infektionskrankheiten (z.B. Tbc)
  • Hochakut:
  • Meningokkokensepsis
  • Blutungen
  • Operative Entfernung
  • Fehlende Dosisanpassung in Akutsituationen

2.Sekundäre Ursachen (eine Erkrankung der Hypophyse, welche die Nebennieren reguliert) ACTH niedrig:

Bei der sekundären Nebenniereninsuffizienz beruht die Unterfunktion der Nebennieren darauf, dass die Hypophyse zu wenig ACTH ausschüttet. Die Ursache ist also nicht, dass die Nebennieren zerstört sind oder aus anderen Gründen nicht funktionieren.

Ursächlich können Tumore, Infektionen oder Verletzungen der Hypophyse sein, wodurch kein ACTH produziert wird.

Die Symptome einer sekundären Nebenniereninsuffizienz sind denen der Addison-Krankheit ähnlich, mit der Ausnahme, dass auf der Haut keine dunklen Flecken auftreten und in der Regel auch kein Flüssigkeitsmangel auftritt.

3. Langzeitbehandlung mit Kortikosteroiden

Bei längerer hochdosierter Anwendung (> 4 Wochen) von Kortikosteroiden, z. B. Prednison, bildet sich die Funktionsfähigkeit der Nebennieren zurück. Die Nebennierenzellen "verlernen" bildlich gesprochen, Hormone zu produzieren. Wird die Anwendung von Kortikosteroiden plötzlich abgesetzt, kann der Körper die Nebennierenfunktion nicht schnell genug wiederherstellen, mit der Folge, dass es zu einer Nebenniereninsuffizienz (eine iatrogene Nebenniereninsuffizienz) kommt.

Nebennierenkrise

Wird die Nebenniereninsuffizienz nicht behandelt, kann es zu einer Nebennierenkrise kommen. Möglicherweise können starke Bauchschmerzen, lähmende Müdigkeit, extrem niedriger Blutdruck, Niereninsuffizienz und Schock auftreten. Eine Nebennierenkrise tritt häufig dann ein, wenn der Körper unter großen Stress gerät, z. B. bei einem Unfall, einer Verletzung, einem chirurgischen Eingriff oder einer schweren Infektion. Wird die Nebennierenkrise nicht behandelt, endet diese schnell tödlich.

Diagnose

Blutsalze: Serumnatrium erniedrigt, Serumkalium erhöht

ACTH und Cortisol basal Bestimmung: Bei primärer Nebenniereninsuffizienz: ACTH hoch, Cortisol basal niedrig, bei sekundärer Nebenniereninsuffizienz ACTH und Cortisol niedrig.

Die Stimulationsteste mit ACTH oder CRH zeigen keinen Anstieg von Cortisol bzw. ACTH und Cortisol.

Therapie

Unabhängig von der Ursache ist eine Nebenniereninsuffizienz lebensbedrohlich und muss mit Kortikosteroiden behandelt werden. Die Hydrocortisongabe richtet sich nach der physiologischen Tagesrhythmik., wobei morgens die höchste Dosis verabreicht wird. In Stresssituationen muss die Dosis verdoppelt bis verdreifacht werden, bei einer Addisonkrise oder Operationen ist eine iv-Gabe notwendig.

Die meisten Patienten mit primärer Nebenniereninsuffizienz müssen zusätzlich täglich Fludrocortison-Tabletten einnehmen, um die normale Ausscheidung von Natrium und Kalium wiederherzustellen. Die Therapie der Nebenniereninsuffizienz ist lebenslang. Die Lebenserwartung ist unter einer adäquaten Therapie normal.

Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass ein Ersatz durch DHEA bei manchen Betroffenen die Lebensqualität verbessert.

Personen mit einer Nebenniereninsuffizienz sollten einen entsprechenden Notfallausweis, ein Armband oder eine Kette mitführen, auf denen die Erkrankung sowie Medikamente und Dosierungen ausgewiesen sind. Dies ist für den Fall, dass der Betroffene krank wird und die entsprechenden Informationen nicht für die Behandelnden bereitstellen kann. Ebenso sollte für den Notfall eine mit Hydrokortison gefüllte Spritze mitgeführt werden.

Hypophysenausfall / Hypopituitarismus

Hypopituitarismus ist eine Unterfunktion der Hypophyse, bei der ein Mangel an einem oder mehreren Hypophysenhormonen besteht.

Ursachen für einen Hypopituitarismus

  • Hypophysentumore
  • Unzureichende Blutversorgung der Hypophyse (durch schwere Blutungen, Blutgerinnsel, Anämie oder entsprechend andere Ursachen)
  • Infektionen
  • Entzündliche Erkrankungen (wie Sarkoidose)
  • Entzündung der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) aufgrund monoklonaler Antikörper-Medikamente gegen Krebs (z. B. Ipilimumab und ähnliche Medikamente)
  • Bestrahlung (wie bei einem Hirntumor)
  • Operative Entfernung von Hypophysengewebe
  • Autoimmunerkrankungen
  • Chirurgische Schädigung der Hypophyse oder der Blutgefäße und Nerven, die sie versorgen

Symptome eines Hypopituitarismus

Die Symptome hängen davon ab, welche Hormone fehlen. Die Symptome können plötzlich und dramatisch auftreten, gewöhnlich beginnen sie jedoch allmählich und können lange unerkannt bleiben. Die Symptome des Hypopituitarismus hängen davon ab, welches Hormon fehlt, und können so zu einer geringen Körpergröße im Kindes- und Jugendalter, Unfruchtbarkeit, Kälteempfindlichkeit, Müdigkeit und Unfähigkeit zur Produktion von Muttermilch führen.

Wachstumshormonmangel

  • Bei Kindern führt ein Fehlen des Wachstumshormons typischerweise zu einem schlechten Gesamtwachstum und einer geringeren Körpergröße.
  • Bei Erwachsenen hat ein Wachstumshormonmangel keinen Einfluss auf die Körpergröße, da das Knochenwachstum abgeschlossen ist. Erwachsene können Symptome aufweisen, die nicht spezifisch auf einen Wachstumshormonmangel hinweisen, z. B. Abgeschlagenheit, Veränderungen in der Körperzusammensetzung, z. B. mehr Fett und weniger Muskeln und Veränderungen im Cholesterinspiegel.

Mangel an Gonadotropinen (follikelstimulierendes und luteinisierendes Hormon)

  • Bei Frauen: die noch nicht in den Wechseljahren sind, bleibt aufgrund des Fehlens der Gonadotropine die Periodenblutung aus. Unfruchtbarkeit, trockene Scheidenhaut und der Verlust mancher weiblicher Sexualmerkmale sind typisch. Nach den Wechseljahren sind keine Symptome vorhanden.
  • Bei Männern: Verkleinerung der Hoden, die Spermienproduktion verringert sich mit nachfolgender Unfruchtbarkeit, es kommt zur erektilen Dysfunktion und einige typisch männliche Attribute gehen verloren.
  • Bei Kindern: verzögerte Pubertät.

Mangel an Thyreoidea-stimulierendem Hormon

Der Mangel an Thyreoidea-stimulierendem Hormon führt zu einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose), was Symptome wie Verwirrung, Kälteempfindlichkeit, Gewichtszunahme, Verstopfung und trockene Haut bewirken kann.

Mangel an adrenokortikotropen Hormon (ACTH)

Führt zur Unterfunktion der Nebenniere.

Mangel an Prolaktin

Ein Prolaktinmangel zeigt sich bei Frauen in Form von Müdigkeit, Ausfall der Scham- und Achselhaare und der Unfähigkeit nach der Geburt Muttermilch zu bilden. Bei Männern führt der Ausfall zu keinen Auswirkungen.

Erkrankungen des Hypothalamus

Der Hypothalamus ist ein kleines Areal im Gehirn in der Nähe der Hypophyse. Er produziert Hormone und Nervenimpulse, die die Hypophyse kontrollieren. Daher können Tumore, die den Hypothalamus beeinflussen, zu einem Mangel an Hypophysenhormonen führen. Sie können auch die Zentren stören, die den Appetit steuern, was zu Übergewicht führen kann.

Diagnostik

Eine Untersuchung beginnt gewöhnlich mit der Messung der, von der Hypophyse gebildeten Hormonspiegel und einer gleichzeitigen Messung des Spiegels, der vom Zielorgan produzierten Hormone.

Zusätzlich wird die Hypophyse mittels Bildgebung (MRT der Hypophyse) auf Tumoren oder Einblutungen untersucht.

Behandlung eines Hypopituitarismus

Wenn die Ursache für den Hormonmangel der Hypophyse ein Tumor ist, ist die operative Entfernung des Tumors häufig die am besten geeignete Erstbehandlung. Die Entfernung lindert normalerweise auch alle durch den Tumor verursachten Drucksymptome und Sehstörungen.

Die Behandlung konzentriert sich auch auf den Ersatz der fehlenden Hormone, und zwar in der Regel nicht durch Ersatz der hypophysären Hormone, sondern der Zielhormone. Beispielsweise erhalten Personen mit Mangel an Thyreoidea-stimulierendem Hormon Schilddrüsenhormone.

Wenn ACTH fehlt, werden Nebennierenrindenhormone wie Hydrokortison verabreicht. Bei Mangel an luteinisierendem Hormon und follikelstimulierendem Hormon wird bei Frauen vor den Wechseljahren Östrogen und Progesteron, in der Menopause evtl. nur Östrogene verordnet. Bei Männern sollte Testosteron verabreicht werden.

Das Wachstumshormon ist das einzige Hypophysenhormon, das ersetzt wird. Die Behandlung mit Wachstumshormonen muss als Injektion verabreicht werden. Bei Kindern mit Wachstumshormonmangel sollte vor dem Schluss der Wachstumsfugen der Ersatz von Wachstumshormon erfolgen, ansonsten bleiben die Kinder besonders klein. Bei Erwachsenen mit Wachstumshormonmangel verbessert eine Behandlung mit Wachstumshormonen die Körperzusammensetzung, die Knochendichte und die Lebensqualität.


Schwerpunkt Hormonelle Störungen

Autorin:
© privat
Astrid Hellrung
Fachärztin für Innere Medizin
Oberärztin der Diabetes-Klinik Bad Mergentheim

Betreuungskonzepte zwischen Endokrinologe und Diabetologe

Die meisten Menschen mit Diabetes mellitus werden beim Hausarzt bzw. in der diabetologischen Schwerpunktpraxis betreut. Letztere ist ausschließlich auf die Behandlung des Diabetes und seiner Komplikationen spezialisiert.

Sofern sich bei Menschen mit Diabetes der Hinweis auf eine endokrine Funktionsstörung ergibt, empfiehlt sich die Überweisung zum Endokrinologen. Für die Planung eines optimalen Ablaufs der Versorgung in einer endokrinologischen Praxis ist es erforderlich, bereits vor der Erstvorstellung die bisherigen Befunde, die zur Verdachtsdiagnose einer Endokrinopathie geführt haben zu übermitteln

In der Inneren Medizin existiert ähnlich wie "Kardiologie" oder "Pneumologie" der Schwerpunkt "Endokrinologie und Diabetologie". Bei Ärzten mit dieser Schwerpunktsbezeichnung werden Patienten mit Diabetes und dem Verdacht auf hormonelle Störungen diagnostiziert und entsprechend therapiert. In einer endokrinologischen Schwerpunktpraxis erfolgt auch die Schulung der Patienten, die den Umgang mit einer chronischen hormonellen Störung beinhaltet.

Sofern der Patient bereits in Betreuung bei einem Diabetologen ist, wird die Diabetestherapie dort fortgeführt. Die Gefahr, dass ein Endokrinologe auch künftig die Betreuung des Diabetes übernehmen könnte, ist vollkommen unbegründet, da Endokrinologen in Deutschland bedauerlicherweise rar sind und diese sich daher vorwiegend auf die Behandlung endokriner Störungen spezialisiert haben.

Durch die enge Zusammenarbeit von Endokrinologen und Diabetologen gelingt es, Menschen mit möglicherweise zwei oder mehr chronischen Erkrankungen eine adäquate Betreuung und eine gute Lebensqualität zu ermöglichen.

Prof. Dr. Thomas Haak


Erschienen in: Diabetes-Forum, 2024; 36 (1/2) Seite 16-20