Vor knapp zwei Jahren eingeführt, sorgt Toujeo (Insulin glargin 300 E/ml) sowohl tagsüber als auch nachts für eine niedrigere Rate bestätigter und schwerer Hypoglykämien. Dies zeigte eine Metaanalyse der EDITION-Studien 1, 2 und 3. Auch Patienten mit Nierenfunktionsstörung konnten die Vorteile nutzen.
Analoges Basalinsulin möglichst nahe an der Physiologie
„Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes, die ein Basalinsulin benötigen, ermöglicht Toujeo® (Insulin glargin 300 E/ml) eine effektive Blutzuckerkontrolle, die im Vergleich zu Insulin glargin 100 E/ml (Lantus®) mit einem geringeren Risiko für Unterzuckerungen – insbesondere während der Nacht – assoziiert ist,“ erklärte Professor Dr. Petra-Maria Schumm-Draeger, München, am 15. Februar 2017 bei der Fachpressekonferenz „Diabetes-Management aus Deutschland“ in Frankfurt.¹ Dem stimmte Professor Dr. Hellmut Mehnert, München, zu und betonte: „Insulinanaloga ahmen die körpereigene Insulinsekretion möglichst nahe der Physiologie nach. Sowohl Insulin glargin 300 E/ml als auch Insulin glargin 100 E/ml brauchen in der Regel nur einmal pro Tag gespritzt zu werden, wobei das länger wirkende Insulin glargin 300 E/ml bei Menschen mit Typ-2-Diabetes wegen geringerer Hypoglykämiegefahr (besonders nachts), der geringeren Variablität und der größeren Flexibilität aus meiner Sicht zu bevorzugen ist.“¹ ²
Hypoglykämien beeinträchtigen die Zielwerterreichung
Wegen seines patientenzentrierten Ansatzes findet das Positionspapier der europäischen und amerikanischen Diabetesgesellschaften (EASD und ADA) zur Behandlung von Menschen mit Typ-2-Diabetes in Deutschland besondere Beachtung. Als eine Option direkt nach Metformin nennt das Positionspapier die Therapie mit Basalinsulin.³ „Ein entscheidender Aspekt bei der Auswahl eines bestimmten Basalinsulin ist dessen Hypoglykämierisiko, da Unterzuckerungen als Nebenwirkung der blutzuckersenkenden Behandlung das Erreichen der Therapieziele beeinträchtigen kann,“ so Schumm-Draeger.⁴
Im Vergleich zu NPH (Neutral Protamin Hagedorn) konnte mit Insulin glargin 100 E/ml eine Verbesserung für die Patienten erzielt werden: Daten von Rosenstock et al. zeigen, dass das nächtliche Hypoglykämie-Risiko unter Insulin glargin 100 E/ml bei Menschen mit Typ-2-Diabetes unabhängig vom erreichten HbA1c-Wert durchweg geringer war als unter NPH-Insulin war (HbA1c-adjustierte Rate Ratio 0,75; p=0,030).⁵
Hypoglykämierisiko unabhängig vom erreichten HbA1c
Das vor knapp zwei Jahren eingeführte Insulin glargin 300 E/ml führte zu einer weiteren Verbesserung: Schumm-Draeger präsentierte eine Metanalyse der EDITION-Studien 1,2 und 3, in die knapp 2.500 Menschen mit Typ-2-Diabetes eingeschlossen waren. Die Auswertung zeigte, dass die Rate bestätigter (≤ 70 mg/dl bzw. ≤ 3,9 mmol/l) und schwerer Hypoglykämien unter Insulin glargin 300 E/ml bei allen erreichten HbA1c-Werten sowohl tagsüber als auch nachts niedriger war als unter Insulin glargin 100 E/ml.⁶ Eine weitere Metaanalyse der gleichen Patientenpopulation demonstrierte darüber hinaus, dass auch Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung den Hypoglykämievorteil von Insulin glargin 300 E/ml im Vergleich zu Insulin glargin 100 E/ml für sich nutzen können.⁷
Eine Metaanalyse der EDITION-Studien 2, 3 und JP2 macht deutlich, dass das geringere nächtliche Hypoglykämierisiko bei Menschen mit Typ-2-Diabetes unabhängig davon ist, wie das Zeitfenster für die Erfassung nächtlicher Hypoglykämien definiert ist (22.00 Uhr bis 8.00 Uhr, statt wie üblich 0.00 bis 5.59 Uhr).⁸
Hintergrund des vorteilhaften Hypoglykämieprofils ist die höhere Konzentration von Insulin glargin 300 E/ml im Vergleich zu Insulin glargin 100 E/ml, die die pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Eigenschaften von Insulin glargin verändert: Nach der subkutanen Injektion bildet Insulin glargin 300 E/ml im Vergleich zu Insulin glargin 100 E/ml ein kompakteres Depot mit einer reduzierten Oberfläche.² ⁹ Daraus resultiert eine langsamere und länger anhaltende Insulinfreisetzung sowie ein Wirkprofil über mehr als 24 Stunden.² ¹⁰ ¹¹
Quelle: Pressemitteilung von Sanofi