In Deutschland ist jedes fünfte Kind zu dick. Übergewicht in der Kindheit bleibt oft auch im Erwachsenenalter erhalten und ist mit gesundheitlichen Risiken verbunden. Eine britische Studie hat nun Faktoren identifiziert, die mit der Vermeidung von Übergewicht bei Kindern in Verbindung stehen.

Der Alltag in der Familie kann stressig sein, wenn am Morgen alle rechtzeitig aus dem Haus müssen. Eine tägliche Routine schont nicht nur die Nerven, sondern erhält auch die Gesundheit. Wenn Kinder nicht genug schlafen und morgens ohne Frühstück aus dem Haus gehen, leiden sie häufiger an Übergewicht. Das hat eine britische Studie gezeigt, an der knapp 17.000 Familien mit ihren Kindern teilnahmen.

Gewichtsentwicklung im ersten Lebensjahrzehnt untersucht

Die Wissenschaftler der University College London bestimmten in den Lebensjahren 3, 5, 7 und 11 den Körpermassenindex, kurz BMI, der jungen Probanden. Der BMI beschreibt das Verhältnis von Körpergewicht zur Körpergröße und gilt als ist eine Maßzahl für die Bewertung des Gewichts. Da sich der normale Körperfettanteil bei Kindern und Jugendlichen ständig ändert, wird das Gewicht anhand von Normwertkurven je nach Alter und Geschlecht eingeordnet. Für die aktuelle Untersuchung wurde die Gewichtsentwicklung im ersten Lebensjahrzehnt mit verschiedenen Lebensstilfaktoren in Zusammenhang gesetzt. Im Alter von 11 Jahren stand auch die mentale Gesundheit auf dem Prüfstand.

Rauchen, BMI der Mutter und Einschlafzeiten beeinflussen Gewicht der Kinder

Viele Faktoren im frühen Leben können die Gewichtsentwicklung in der Kindheit beeinflussen. So hat die Auswertung der Daten bestätigt, dass Rauchen in der Schwangerschaft und der BMI der Mutter großen Einfluss auf das Körpergewicht des Kindes haben. Auch die tägliche Routine ist von Bedeutung, schreiben die Autoren im Fachblatt „Pediatrics“. Wenn Kinder keine regelmäßigen Einschlafzeiten haben, zu wenig schlafen und morgens nicht frühstücken, neigen sie zu Übergewicht. Vermutlich sind diese Verhaltensweisen mit einem gesteigerten Appetit und einem höheren Verzehr an energiereichen Lebensmitteln verbunden.

Übergewicht beeinträchtigt auch die Psyche

Ein weiterer Aspekt ist, dass Übergewicht auch die Psyche beeinträchtigt. Das kann sich bis in die Jugend und in das Erwachsenenalter fortsetzen, befürchten die Wissenschaftler. Die Kinder haben häufig ein schlechtes Selbstbewusstsein, sind mit ihrem Körper unzufrieden und knüpfen schwieriger Freundschaften. Viele sind bereits mit Alkohol und Zigaretten in Kontakt gekommen.

Die Wissenschaftler betonen, wie wichtig die Unterstützung junger Familien im Alltagsleben ist. So können Risikofaktoren für Übergewicht frühzeitig erkannt werden, damit Kinder psychisch und körperlich gesund bleiben.

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Quelle: Heike Kreutz, www.aid.de