Die Umstellung auf den GLP-1 Rezeptor-Agonisten Liraglutid (Victoza 1,8 mg) resultierte in einer signifikant größeren HbA1c-Reduktion im Vergleich zur Fortführung der Therapie mit Sitagliptin (100 mg) - dies zeigte eine aktuelle Studie bei der beide Medikamente als Add-on zu Metformin verabreicht wurden. Die Ergebnisse der LIRA-SWITCH-Studie wurden erstmals auf der 98. Jahrestagung der Endocrine Society in Boston präsentiert.

Die 26-wöchige Studie LIRA-SWITCH untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit von Liraglutid als Add-on-Therapie zu Metformin bei 407 Erwachsenen mit Typ 2 Diabetes. Die Teilnehmer hatten zuvor unter Sitagliptin als Add-on-Behandlung zu Metformin über mindestens 90 Tage noch keine zufriedenstellende glykämische Kontrolle erreicht. Im Rahmen der Studie wurde bei der Hälfte der Patienten im LIRA-SWITCH-Arm Sitagliptin durch Liraglutid ersetzt, während die andere Hälfte als Kontrollgruppe das ursprüngliche Therapieregime mit Metformin und Sitagliptin weiter beibehielten.

Verbesserter HbA1c-Wert und höhere Gewichtsreduktion durch Liraglutid

Patienten, die zu Liraglutid wechselten, profitierten von einem signifikant geringeren HbA1c. Sie erzielten eine Verbesserung ihres HbA1c-Wertes um 1,14%, während in der Sitagliptin-Kontrollgruppe nur eine Reduktion von 0,54% erreicht wurde. Zudem erzielten Patienten in der Liraglutid-Gruppe eine deutlich höhere Gewichtsreduktion im Vergleich zu Patienten in der Kontrollgruppe: Patienten unter Sitagliptin nahmen durchschnittlich 1,64 kg Körpergewicht ab, unter dem GLP-1 Rezeptor-Agonisten 3,31 kg.

„Die LIRA-SWITCH-Studie gibt Aufschluss darüber, wie sehr Patienten, die unter Sitagliptin keine ausreichende Blutzuckereinstellung erreichen, von der Umstellung auf Liraglutid 1,8 mg profitieren können“, so Dr. Maximo Maislos, Direktor des Soroko University Medical Center, Beer Sheva, Israel, und Studienarzt bei der LIRA-SWITCH-Studie. „Diese Erkenntnisse sind besonders interessant, da es bislang nur wenig klinische Evidenz zu Behandlungsstrategien bei Patienten mit unzureichender Blutzuckerkontrolle in der Second-Line-Therapie gab.“

Keine schweren oder nächtlichen Hypoglykämien

Unter Liraglutid erreichten mehr Patienten den HbA1c-Zielwert von <7% bzw. ≤6,5% im Vergleich zu fortgesetzter Sitagliptin-Behandlung und auch der Nüchternblutzucker ging in der Liraglutid-Gruppe stärker zurück als in der Kontrollgruppe. Unerwünschte Wirkungen traten unter Liraglutid zwar häufiger auf als unter Sitagliptin (68,8% vs. 56,9%) - zumeist zeigten sich die für GLP-1 Rezeptor-Agonisten typischen gastrointestinalen Nebenwirkungen wie Übelkeit (21,8% vs. 7,8%) und Diarrhoe (16,3% vs. 9,3%) - diese gingen nach den ersten Behandlungswochen aber deutlich zurück. Es wurden keine schweren oder nächtliche Hypoglykämien gemeldet.¹


Literatur
1. Bailey T et al. 98. Jahrestagung der Endocrine Society (ENDO 2016), Abstract Number 689-P

Quelle: Pressemitteilung von Novo Nordisk