Unzureichende Kommunikation im Gesundheitswesen gefährdet die Patientensicherheit. Doch was kann die Kommunikation verbessern? Darüber diskutieren Experten des Aktionsbündnisses Patientensicherheit e.V. (APS) auf der 12. APS-Jahrestagung am 4. und 5. Mai in Berlin.

Ärzte führen tausende von Gesprächen – und müssen ihren Patienten auch schlechte Nachrichten überbringen. Gerade dann ist eine intensive Kommunikation wichtig, denn schnell können Ängste entstehen. Studien zeigen, dass gute Arzt-Patientengespräche zu besseren Behandlungsergebnissen führen. Demzufolge gefährdet eine unzureichende Kommunikation die Patientensicherheit. Doch wie gelingen Gespräche im Gesundheitswesen zu beider Zufriedenheit? Und was kann die Kommunikation verbessern? Darüber diskutieren Experten des Aktionsbündnisses Patientensicherheit e.V. (APS) auf der 12. APS-Jahrestagung am 4. und 5. Mai in Berlin, zu der alle Interessierten eingeladen sind. Am 5. Mai findet im Rahmen der Tagung eine Pressekonferenz statt.

Sicherheitskultur in Gesundheitseinrichtungen fördern

Nicht nur Arzt-Patientengespräche, sondern auch der Austausch zwischen Ärzten und Pflegenden spielt im Gesundheitswesen eine wichtige Rolle. „Alle Mitarbeiter in Gesundheitseinrichtungen – und insbesondere diejenigen auf der Führungsebene – tragen die Verantwortung für eine gute Sicherheitskultur in der Patientenversorgung“, sagt Hedi François-Kettner, Vorsitzende des APS. „Dazu gehört auch eine Atmosphäre, in der angstfrei gesprochen werden kann.“ Es sei wichtig, in jeder Hierarchie kritische Themen und Schwachstellen benennen zu können. Ziel der Jahrestagung sei es deshalb, einen Beitrag zu einer gelungenen Sicherheitskultur in den Gesundheitseinrichtungen zu leisten.

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Anregungnen für eine gelungene Kommunikation im Gesundheitswesen

Über 100 Referenten geben auf der 12. APS-Jahrestagung am 4. und 5. Mai in Berlin Anregungen und Erfahrungswerte für eine gelungene Kommunikation im Gesundheitswesen. Um häufige Kommunikationsfehler und wissenschaftlich-basierte Lösungsansätze für eine sichere Patientenkommunikation geht es beispielsweise in dem Eröffnungsvortrag von Annegret Hannawa, PhD, Professorin für Gesundheitskommunikation an der Universität Lugano (Schweiz).

Auf neue Kommunikationswege eingehen

Immer bedeutender werden neue digitale Kommunikationswege – „digital health 2.0“ ist in aller Munde. Auch darum wird es auf der Jahrestagung gehen. „Patienten tauschen sich zunehmend in Communities und sozialen Netzwerken über Krankheiten und Behandlungsmethoden intensiv aus“, so Hardy Müller, Geschäftsführer des APS. „Deshalb ist es uns wichtig, auf diese neuen Kommunikationswege einzugehen und aufzuzeigen, wie hier eine gute Kommunikation funktionieren kann.“ Auch Krankenhäuser, Reha-Institute, Physiotherapeuten, Ärzte und Pharmaunternehmen würden mittlerweile vermehrt digitale Kommunikationswege nutzen, um Gesundheitsinformationen zu verbreiten.

Qualitätsmanagement ist ein Thema

Neben Vorträgen stehen auch praktische Übungen auf dem Programm: In mehr als 20 Workshops werden ganz verschiedene Aspekte der Kommunikation im Gesundheitswesen behandelt. Die Referenten zeigen an Beispielen, wie Schüler und Studenten eine gute Kommunikation schon in der Ausbildung und im Studium erlernen und einüben können. Auch das Qualitätsmanagement im Krankenhaus ist auf der Jahrestagung ein wichtiges Thema, dazu bietet die Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung e.V. (GQMG), ein Partner des APS, Beiträge an.

Deutscher Preis für Patientensicherheit soll Best Practice Beispiele auszeichnen

Ein Höhepunkt ist in diesem Jahr wieder die Verleihung des Deutschen Preises für Patientensicherheit. „Aus über 40 eingereichten Projekten haben wir besonders nachhaltige Best-Practice-Beispiele zur Patientensicherheit ausgewählt“, sagt die APS-Vorsitzende François-Kettner. „So wollen wir einen Beitrag zu mehr Sicherheit in deutschen Gesundheitseinrichtungen leisten.“


Quelle: Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.