Bereits seit 2005 läuft die Diabetes-Aktion „Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7“. Eine aktuelle Auswertung der Risikocheck-Fragebögen zeigt, dass 52,6 % der Teilnehmer ohne bekannten Diabetes ein erhöhtes Risiko haben, in den nächsten Jahren an Typ-2-Diabetes zu erkranken. (1)

In Einkaufszentren in mehr als 45 Städten wurden bei der von Sanofi und zahlreichen Partnern unterstützten Aktion Passanten und Interessierte auf Wunsch zu ihrem Diabetesrisiko beraten. In einem anonymen Risikocheckbogen, der auf dem FINDRISK-Bogen basiert, wurden dabei neben anamnestischen Daten und Angaben zum gesundheitsbezogenen Lebensstil auch die Messwerte von Blutzucker, Blutdruck, Taillenumfang und Gewicht (BMI) erfasst. Teilnehmer, die bereits an Diabetes erkrankt waren, konnten am Aktionsstand ihren HbA1c-Wert bestimmen lassen. Diese Daten geben wichtige Hinweise auf das künftige Risiko der Teilnehmer, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, sowie über die Stoffwechselkontrolle derjenigen, die bereits an Diabetes leiden.

Mehrheit hat Hypertonie und Übergewicht

In zehn Jahren (2005 bis 2014) konnten so die Daten von 26.522 Teilnehmern ausgewertet werden. Bei 21.055 von ihnen war bis dahin kein Diabetes bekannt. Ihre Daten wurden vor kurzem in „Cardiovascular Endocrinology“ publiziert, nachdem bereits im Februar 2016 die Ergebnisse der Teilnehmer mit bekanntem Diabetes erschienen waren.

Die Zahlen zeigen, dass viele Personen ohne bekannten Diabetes Risikofaktoren für Stoffwechsel- und Herzkrankheiten aufweisen. So hatten 51 % der Personen ohne bekannten Diabetes erhöhte Blutdruckwerte, wobei aber nur 35 % Antihypertensiva erhielten. Bei 40 % wurde Übergewicht festgestellt und bei weiteren 17 % Adipositas (BMI > 30 kg/m²), wie Prof. Dr. Stephan Jacob, Villingen-Schwenningen, berichtet. (1)

Hinweise auf möglichen unerkannten Typ-2-Diabetes

18,5% von ihnen wiesen unerwartet hohe HbA1c-Werte ≥ 6,5% auf, weitere 24 % hatten Werte zwischen 6,0 % und 6,5 %. (1) Laut der American Diabetes Association (ADA) deutet ein HbA1c-Wert ≥ 6,5% auf einen bereits manifesten Diabetes hin und bedarf der Abklärung. (2) „Früherkennung und Prävention sind weiterhin extrem wichtig“, resümiert der Diabetologe Jacob. Die Aufklärungsaktion wird deshalb im Jahre 2017 in Deutschland und Österreich mit Unterstützung von Sanofi weitergeführt.


Literatur
1) Jacob S et al., Cardiovascular Endocrinology 2016, published online ahead of print
2) American Diabetes Association, „Standards of Medical Care in Diabetes – 2017“, Diabetes Care, Januar 2017; published on- line ahead of print