„Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7“ ist eine bundesweite Aufklärungsaktion zu den Themen Typ-2-Diabetes, Ernährung und Bewegung. Sanofi initiierte die Aktion im Jahr 2005 als Reaktion auf die steigende Zahl der Typ-2-Diabetiker in Deutschland. Zur Bestimmung des individuellen Diabetesrisikos können Teilnehmer einen Risikofragebogen ausfüllen. Die Auswertung der Fragebögen aus den Jahren 2006 bis 2014 wurden nun in Cardiovascular Endocrinology veröffentlicht.

Die Auswertung von 26.522 Fragebögen zur Bestimmung des jeweiligen Diabetesrisikos hat gezeigt: 19,2 % der Teilnehmer waren Typ-2-Diabetiker, von diesen hatten 46,3 % einen HbA1c-Wert über 7 %. Die Auswertung der Daten unterstreicht die Bedeutung einer optimierten Therapie für eine weitere Verbesserung des Krankheitsmanagements.

46,3 % der Diabetiker mit einem HbA1c-Wert über 7 %

In die Auswertung flossen verschiedene Risikofaktoren ein u.a.: das Alter, der Body-Mass-Index (BMI), der Taillenumfang, das Bewegungsverhalten, die Ernährungsgewohnheiten, die Einnahme blutdrucksenkender Medikamente, ein erhöhter Blutzucker sowie ein bekannter Diabetes mellitus in der eigenen Familie oder in der engeren Verwandtschaft. 26.522 Menschen füllten in den 9 Jahren den Fragebogen vollständig aus; davon hatten 21.055 (79,4 %) Teilnehmer keine Anzeichen für einen Diabetes oder Prädiabetes, 5.098 (19,2 %) waren Typ-2-Diabetiker und 369 (1,4 %) hatten Typ-1-Diabetes.

Die meisten Diabetiker sind übergewichtig oder adipös

Das Verhältnis der teilnehmenden Typ-2-Diabetiker stieg im Laufe der Jahre: 2006 waren es noch 13,3 % und im Jahre 2014 schon 21,4 %. 48,4 % der Menschen, die den Fragebogen ausfüllten, waren Männer, 67,3 % der Teilnehmer waren älter als 64 Jahre. 78 % der Typ-2-Diabetiker waren übergewichtig und 69,2 % adipös. Über 40 % der Typ-2-Diabetiker waren nicht körperlich aktiv. Mehr als zwei Drittel der Typ-2-Diabetiker (69,9 %) hatten einen erhöhten Blutdruck oder waren in Behandlung. Im Durchschnitt hatten 43,3 % der Typ-2-Diabetiker einen HbA1c-Wert über 7 %.

Optimierung der Diabetestherapie ist unumgänglich

Die Analyse der Daten hat gezeigt: Trotz der enormen Anstrengungen in der Vergangenheit sind wichtige Aspekte der Progression und der Komplikationen des Typ-2-Diabetes noch nicht gut beherrscht. Dazu gehören Lebensgewohnheiten sowie pharmazeutische Behandlung.

Auch wenn die Teilnehmer dieser Studie keine repräsentative Stichprobe der deutschen Bevölkerung darstellen, kann man schlussfolgern: Die Blutdruck-, Plasmaglukose und HbA1c-Ergebnisse zeigen, ein Großteil der Typ-2-Diabetiker haben eine unzureichende Stoffwechsel- und Blutdruckeinstellung. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer optimierten Therapie für eine weitere Verbesserung des Krankheitsmanagements bei denjenigen, die bereits mit dieser Erkrankung diagnostiziert sind.

Termine für „Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7“

Die nächsten Aktionstage finden am 7. und 8. April 2016 in Schwerin sowie am 14. und 15. Juli 2016 in Schweinfurt statt.


Literatur:
Jacob S et al., Cardiovascular Endocrinology 2015; DOI: 10.1097/XCE.0000000000000072

von Lena Schmidt
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