Mit Hilfe der Telemedizin soll die Zahl therapieresistenter Patienten mit Hypertonie gesenkt werden.

Um die Versorgung von Hypertonikern zu verbessern, soll Anfang 2015 das erste europäische Telemedizinregister unter federführender Koordination des Hypertoniezentrums München (HZM) und des Nephrologischen Zentrums Göttingen (NZG) starten. Das teilen die beiden Zentren in einer Presseinformation mit. Dabei sollen telemedizinische Daten von Patienten mit Hypertonie gesammelt und damit die behandelnden Ärzte bei der optimalen Behandlung unterstützt werden.

EUSTAR

„Telemedizin ist nur so gut wie der Arzt, der aus den übermittelten Daten eine Behandlungskonsequenz ableitet. Wir haben in verschiedenen Studien gezeigt, dass mit telemedizinischer Unterstützung eine bessere Blutdruckeinstellung auch bei komplizierten Bluthochdruckpatienten in wenigen Wochen gelingt. Das Register ist eine logische Konsequenz“, sagt Professor Dr. Martin Middeke vom HZM. Das HZM und das NZG leiten die Register-Studie in enger Kooperation mit der Europäischen Hypertoniegesellschaft (ESH). Der Name des Registers lautet EUSTAR: European Society of Hypertension Telemedicine in Arterial Hypertension Register. Im Internet ist das EUSTAR zu finden unter www.eustar.eu.

Die Initiatoren sind laut Presseinformation der Meinung, dass in einer Zeit, in der immer neue kostenintensive Verfahren zur invasiven Blutdrucksenkung bei angeblicher Therapieresistenz auf den Markt drängen, die Qualität der konservativen Blutdrucktherapie wieder in den Fokus zu rücken ist. Dr. Egbert Schulz vom NZG: „Bei sorgfältiger Untersuchung mit Suche nach organischen, behebbaren Blutdruckursachen und optimaler Medikamenteneinstellung mit Hilfe moderner Telemedizin liegt die Häufigkeit einer Resistenz nicht bei 30 bis 40 %, sondern kann auf 2 und 5 % gesenkt werden. Die Datensammlung soll dies belegen.“


von Dr. Katrin Kraatz
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