Mehrmals täglich Blutzucker messen, Insulin spritzen, Medikamente einnehmen: Chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus können Betroffene stark einschränken. Viele Menschen mit Diabetes verzichten deshalb auf eine Urlaubsreise ins Ausland. Ungewohntes Klima, fremde Gesundheitssysteme und die Angst vor Unterzuckerung halten die Patienten davon ab, das Heimatland zu verlassen. Mit der richtigen Planung steht der Auslandsreise jedoch nichts im Weg.
Hauptsache gut vorbereitet
Darf der Insulinpen ins Handgepäck? Wie reagiert der Stoffwechsel auf Reisestress und Jetlag? Wie passt man die Medikamenteneinnahme an die Zeitverschiebung an? Wer kann helfen, wenn es im Urlaub zu unerwarteten Beschwerden kommt? Solche Fragen beschäftigen Menschen mit Diabetes beim Gedanken an eine Fernreise. Viele von ihnen sind dadurch so verunsichert, dass sie lieber auf den Urlaub verzichten: Zu Unrecht, wie Aline Didas, Diabetesberaterin aus Sankt Wendel betont. „Mit der richtigen Planung können Betroffene genauso problemlos verreisen wie Menschen mit einem gesunden Stoffwechsel.“ Eine gute Vorbereitung sei hier der entscheidende Punkt.
Blutzucker häufiger kontrollieren als zu Hause
Zeitverschiebung und die ungewohnte Umgebung können vor allem bei Langstreckenflügen Stress verursachen. „Deshalb sollten Reisende ihren Blutzucker alle zwei Stunden kontrollieren, um einer Stoffwechselentgleisung rechtzeitig vorzubeugen“, so Didas. Wer im Urlaub viel wandern oder gar bergsteigen möchte, braucht oft nur halb so viel Insulin wie sonst oder sogar noch weniger. Wer im Urlaub ist, sollte seine Blutzuckerwerte deshalb häufiger messen als zu Hause.
„Deshalb sollten Reisende mit Diabetes Teststreifen in doppelter Menge mitnehmen“, sagt Didas. Dasselbe gilt für Medikamente. Didas rät den Betroffenen mit ihrem Arzt über die Klimabedingungen am Urlaubsort zu sprechen und – falls nötig – ihre Behandlung daran anzupassen. Spritzen, Pens, Ampullen und Insulin dürfen auf Flugreisen auch im Handgepäck mitgeführt werden, wenn der Patient eine entsprechende ärztliche Bescheinigung vorlegt. Für den Notfall empfiehlt es sich, stets einen internationalen Diabetes-Pass oder ein Dokument in der Landessprache des Urlaubslandes, das über die bestehende Diabetes-Erkrankung Auskunft gibt, bei sich zu tragen. Mit dem Diabetes-Dolmetscher können sich Reisende im Vorfeld über die Fachsprache im Reiseland schlau machen.
Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe