Drei kardiovaskuläre Endpunktstudien standen auf dem 79. ADA (American Diabetes Association)-Kongress in San Francisco im Fokus: Carolina (Glimepirid vs.Linagliptin), Rewind (Dulaglutid) und Pioneer (orales Semaglutid).

„Carolina“ brachte einiges an Klarheit in die lange diskutierte Frage der kardiovaskulären Sicherheit von Sulfonylharnstoffen: Zwischen Glimepirid und dem DPP-4-Hemmer Linagliptin fand sich nach einem medianen Follow-up von 6,3 Jahren kein Unterschied im Auftreten von schweren kardiovaskulären Ereignissen (3-Punkt-MACE; HR 0,98). Wohl aber bestätigte sich der von der Klasse bekannte Vorteil bei Hypoglykämien in der Studie mit über 6.000 Teilnehmern: Jegliche Hypoglykämien traten mit Linagliptin 77 Prozent weniger auf, schwere Hypoglykämien um 85 Prozent, beides statistisch signifikant.

Beim 5krun zur "Awarness" von Diabetes nahmen 1211 Menschen teil.

Dulaglutid: 12 Prozent weniger schwere kardiovaskuläre Ereignisse

In Rewind, einer Studie mit fast 10.000 Teilnehmern konnte der GLP-1-Rezeptoragonist Dulaglutid schwere kardiovaskuläre Ereignisse um statistisch signifikante 12 Prozent gegenüber Placebo reduzieren. Anders als in vorherigen Endpunktstudien der Klasse hatte eine Mehrheit von 69 Prozent der Teilnehmer in Rewind bei Einschluss keine kardiovaskuläre Erkrankung.

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Pioneer: orales Semaglutid reduziert Gesamtsterblichkeit

Dem klinischen Pioneer-Studienprogramm zur oralen Formulierung des GLP-1-Rezeptoragonisten Semaglutid widmeten die Kongressorganisatoren ein eigenes Symposium. Highlight darin war die Endpunktstudie Pioneer 6 mit 3.183 Teilnehmern: Orales Semaglutid zeigte darin Nicht-Unterlegenheit im primären MACE-Endpunkt bei einer nominellen Reduktion um 21 Prozent. Die kardiovaskuläre Mortalität war unter oralem Semaglutid um 51 Prozent, die Gesamtsterblichkeit um 49 Prozent reduziert.


Marcus Sefrin | Lena Schmidt
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