Die Haut ist unser größtes Organ. Biomediziner haben nun möglicherweise einen Weg gefunden, sie für den Kampf gegen Übergewicht und Diabetes zu nutzen: Gentechnisch veränderte Hauttransplantate führten bei Mäusen zu einem deutlichen Rückgang von Typ-2-Diabetes.

Ein Wissenschaftlerteam der University of Chicago untersuchte an Mäusen, wie sich Gentherapien auf Diabetes mellitus und Adipositas auswirken, berichtet DocCheck News. Die Experten um Xiaoyang Wu entnahmen Progenitorzellen von Keratinozyten aus Mäusen und schleusten mit dem CRISPR/Cas9-System Gene für das Glucagon-like Peptid 1 (GLP1) in die Zellen ein, welches normalerweise im Darm produziert wird. Die DNA-Abschnitte wurden so verändert, dass ein stabileres GLP1-Protein entstand. Zur Steuerung der Hormonausschüttung brachte Wu Promotorsequenzen ein, die durch Doxycyclin aktiviert werden.

Im Kirchheim-Shop:

Ernährungsplan Diabetes

Ernährungsplan Diabetes - mit KH-Austauschtabelle, vollständig überarbeitet und neu gestaltet
K. Ahrens; 3. Auflage 2001; 2,60 €
zum Kirchheim-Shop

Die modifizierten Keratinozyten wuchsen in vitro zu hautähnlichen Lappen heran und wurden anschließend gesunden Mäusen transplantiert. Bei Gabe kleiner Mengen Doxycylin über das Trinkwasser kam es bei den Tieren anschließend zur Genexpression und die Transplantate schütteten GLP1 aus. Bei hochkalorischer Nahrung verbesserte sich die Glukosetoleranz und ihr Gewicht blieb im Vergleich zu Tieren ohne Transplantate im Normalbereich, wohingegen die Vergleichstiere fettleibig wurden und an Diabetes erkrankten.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass kutane Gentherapien für GLP1-Sekretion relevant sein könnten. Einen ausführlichen Artikel finden Sie hier.


Literatur
Engineered Epidermal Progenitor Cells Can Correct Diet-Induced Obesity and Diabetes Jiping Yue et al., Science Direct, doi: 10.1016/j.stem.2017.06.016; 2017

Quelle: DocCheck/do