Eine Post-hoc-Analyse der LEADER-Studiendaten zeigt: Die Kardiovaskuläre Risikoreduktion unter dem GLP-1 Rezeptor-Agonisten Liraglutid ist unabhängig von schweren hypoglykämischen Ereignissen.

Der Einsatz des GLP-1 Rezeptor-Agonisten Liraglutid (Handelsname Victoza) verringerte das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und hohem kardiovaskulärem Risiko unabhängig davon, ob sie im Beobachtungszeitraum schwere hypoglykämische Episoden erlitten. Dies zeigen neue Ergebnisse aus einer Post-hoc-Analyse der kardiovaskulären Endpunktstudie LEADER, die aktuell auf der 77. Jahrestagung der American Diabetes Association (ADA) vorgestellt wurden.

Signifikant seltener schwere Hypoglykämien unter Liraglutid

Für die gesamte LEADER-Population galt, dass Patienten mit schweren hypoglykämischen Ereignissen ein signifikant höheres Risiko für das erste Auftreten schwerwiegender unerwünschter kardiovaskulärer Ereignisse (kardiovaskulärer Tod, nicht-tödlicher Myokardinfarkt oder nicht-tödlicher Schlaganfall) sowie kardiovaskulär bedingter Mortalität und Gesamtmortalität aufwiesen. Dabei war das Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis innerhalb der ersten 60 Tage nach Auftreten einer schweren Hypoglykämie wesentlich erhöht [1].

Verglichen mit der Kontrollgruppe traten unter Liraglutid signifikant seltener schwere Hypoglykämien auf. Der in LEADER gezeigte kardiovaskuläre Effekt von Liraglutid auf das erste Auftreten von kardiovaskulärem Tod, nicht-tödlichem Myokardinfarkt oder nicht-tödlichem Schlaganfall blieb unverändert, wenn Patienten mit schweren Hypoglykämien aus der Analyse ausgeschlossen wurden.

Reduziertes kardiovaskuläres Risiko unabhängig von hypoglykämischen Ereignissen

„Es scheint, dass das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse bei Patienten mit schweren Hypoglykämien erhöht ist“, stellte Prof. Dr. med. Steven P. Marso, Kansas City/USA, fest. „Während die niedrigere Inzidenz schwerer Hypoglykämien unter Liraglutid den in der LEADER-Studie beobachteten positiven Effekt auf schwere kardiovaskuläre Ereignisse stützen könnte, deutet diese neue Analyse darauf hin, dass die Ergebnisse nicht durch diese Unterschiede bezüglich hypoglykämischer Ereignisse erklärt werden können.“


Literatur
[1] Zinman B et al. 77. Jahrestagung der American Diabetes Association (ADA 2017); Oral Presentation 359-OR.

Quelle: Pressemitteilung von Novo Nordisk