Typ-2-Diabetes wird zunehmend als Multiorgankrankheit angesehen, mit weltweit steigender Tendenz, ebenso Adipositas, eine der Haupt­ursachen dafür. Nach Ansicht von Camilla Sylvest, Vizepräsidentin bei Novo Nordisk, handelt es sich bei „obesity“ um eine chronische Erkrankung, die – ebenfalls weltweit – auch bei Kindern (ca. 124 Millionen) zunimmt.

Behandlung von Adipositas ­unterstützen

Adipositas wird von vielen Faktoren beeinflusst, inklusive physiologischen, psychologischen, ökologischen und sozioökonomischen. Menschen mit ­COVID-19 und Fettleibigkeit werden zweimal häufiger hospitalisiert und sterben zu 48 % häufiger, so Sylvest. Nach wie vor bekommen Menschen mit Adipositas nicht die Vorsorge, die sie benötigen, nur 2 % erhalten eine Medikation gegen Fettleibigkeit. Denn drei von vier Ärzten glauben, es liege in der Verantwortung der Patienten, ihre Fettleibigkeit bzw. ihr Gewicht zu managen. Ein Fokus von Novo Nordisk besteht darin, wie bei einem internationalen Press Briefing betont wurde, die Ärzte mit notwendigem Training und Aufklärung zur Behandlung von Adipositas zu unterstützen.

Adipositas besser vorbauen

Mit Changing Obesity® setzt sich das Unternehmen als Ziel, im gesamten Gesundheitssystem und der Gesellschaft die Art und Weise zu verbessern, wie Adipositas vorgebaut, wahrgenommen und behandelt wird. So kam es bei der Kombination des Wirkstoffs Cagrilintid mit dem GLP-1-Rezeptoragonisten Semaglutid 2,4 mg innerhalb von 20 Monaten zu einem 18%igen Gewichtsverlust. Bei einer Dia­betestherapie mit Semaglutid (2,4 mg) allein verlieren Typ-2-Diabetiker mehreren Studien zufolge auch an Gewicht, aber weniger als in der Kombination.

Einmal wöchentliches Insulin

Eines der Ziele des Unternehmens ist das Bemühen, Diabetikern ein möglichst normales Leben zu ermöglichen. 50 % der Insuline stammen von Novo Nordisk, wurde auf deren internationaler Pressekonferenz berichtet. Beim Insulin Icodec handelt es sich um ein Peptidhormon, dass der Patient nur einmal pro Woche injizieren muss, da es eine Halbwertszeit von 196 Stunden erreicht. In der Pipeline des Unternehmens sind außerdem neue glukosesensitive und kardioprotektive Insuline.



Autor:
Helga Vollmer

Erschienen in: Diabetes, Stoffwechsel und Herz, 2021; 30 (4) Seite 288