Worüber ist die Bevölkerung besorgt, wenn es um Risiken durch Lebensmittel und Alltagsprodukte geht? Aktuell werden Nährstoffe wie Zucker, Fett oder Salz als größte gesundheitliche Risiken angesehen, zeigt die neue Befragung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Eine ungesunde Lebensweise, Nikotin- und Alkoholkonsum werden nur von wenigen Befragten mit einem großen gesundheitlichen Risiko verbunden.
Als größte gesundheitliche Risiken werden aktuell bestimmte Nährstoffe wie Zucker, Fett oder Salz angesehen. Mit großem Abstand rangiert auf Platz zwei eine ungesunde Lebensweise und Ernährung, gefolgt von Risiken durch ungenügende Verbraucherinformationen, unerwünschte Stoffe und Rauchen.
Das ist ein Ergebnis des aktuellen BfR-Verbrauchermonitors, eine regelmäßige Bevölkerungsbefragung des BfR. „Trotz der Befürchtungen aufgrund mancher Nährstoffe hält die Hälfte der Befragten Lebensmittel, die man in Deutschland kaufen kann, für sicher“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). „44 Prozent denken zudem, dass die Lebensmittelsicherheit weiter steigen wird.“
59 Prozent der Befragten geben an, an gesundheitlichen Verbraucherthemen interessiert zu sein, etwa die Hälfte informiert sich sehr häufig über solche Themen. 78 Prozent halten es in diesem Zusammenhang für wichtig, dass der Staat wissenschaftlich gesicherte Informationen zum Gesundheitsschutz bereitstellt.
Wem soll man beim Thema gesundheitlicher Verbraucherschutz Glauben schenken?
Das höchste Vertrauen genießen derzeit Verbraucherzentralen und -organisationen (71 Prozent vertrauen ihnen) und die Wissenschaft (69 Prozent). In einer zweiten Gruppe rangieren öffentliche Institutionen, wie Behörden und Ministerien, sowie Nichtregierungsorganisationen (jeweils etwa 30 Prozent). Das Schlusslicht bilden Medien, Politik und Wirtschaft (jeweils unter 20 Prozent).
Bisphenol A: nur 7 Prozent fühlen sich gut informiert
Erstmals wurde im BfR-Verbrauchermonitor nach Bisphenol A - kurz BPA - gefragt. Die Substanz ist Bestandteil vieler Gegenstände des täglichen Gebrauchs und ist so zum Beispiel in Plastikflaschen, Spielzeug und Konservendosen zu finden. Sie steht wegen ihrer hormonähnlichen Wirkung seit längerem in der Diskussion. Allerdings haben lediglich 29 Prozent der Befragten schon einmal von BPA gehört (zum Vergleich: das Thema Mikroplastik in Lebensmitteln ist 93 Prozent bekannt). Nur sieben Prozent fühlen sich gut über Bisphenol A informiert.
Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) | Redaktion