Zum Weltdiabetestag am 14. November riefen diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und die #dedoc° Diabetes Online Community alle Menschen dazu auf, den Deutschen Diabetes-Risiko-Test zu machen, um ihr persönliches Diabetes-Risiko zu bestimmen. diabetesDE fordert darüber hinaus eine Ausweitung des „Gesundheits-Check 35“ .

„Zwei Millionen Menschen in Deutschland haben Diabetes, ohne es zu wissen! Dabei lassen sich im frühen Stadium des Typ-2-Diabetes mögliche Spätfolgen noch besonders effektiv verhindern. Deshalb sollte man sein persönliches Risiko genau kennen!“, erklärt Dr. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Und sein Vorstandskollege Bastian Hauck, selbst Typ-1-Diabetiker, Gründer der #dedoc° Diabetes Online Community und Initiator der Kampagne „Deutschland misst!“ ergänzt: „Mit unserer Aktion wollen wir vor allem Menschen erreichen, die noch nicht von ihrer Krankheit wissen, und das allgemeine Bewusstsein für die Risikofaktoren des Typ-2-Diabetes stärken. Der Diabetes-Risiko-Test ermittelt dazu schnell und zuverlässig anhand 11 einfacher Fragen das persönliche Risiko, in den nächsten 5 Jahren an Diabetes zu erkranken.“

„Gesundheits-Check 35 plus D“

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe fordert außerdem eine Ausweitung des „Gesundheits-Check 35“ zu einem „Gesundheits-Check 35 plus D (Diabetes)“ mit einer Erweiterung um den Langzeitblutzuckertest (HbA1c-Wert). „Der Umfang der im Rahmen der hausärztlichen Versorgung angebotenen Untersuchung ‚Check-up 35‘ reicht nach unser Ansicht zur Frühdiagnostik nicht aus“, betont der in Hamburg niedergelassenen Diabetologe Kröger. Gerade Menschen mit einem hohen Risiko für Diabetes Typ 2 seien in dem regelmäßig alle zwei Jahre finanzierten Gesundheits-Check ab dem Alter von 35 Jahren nicht eindeutig identifizierbar, da hierbei lediglich der nur eine Momentaufnahme darstellende Nüchternblutzuckerspiegel ermittelt werde: „Im Verdachtsfall sollte der behandelnde Arzt daher einen HbA1c-Test durchführen, der Aufschluss über den Langzeit-Blutzuckerverlauf der letzten acht bis zehn Wochen gibt.“

„Wenn wir eines nicht haben im Kampf gegen Diabetes, dann ist es Zeit“

Die Früherkennung auszubauen sei aber nur eins von fünf Handlungsfeldern eines von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe geforderten Nationalen Diabetes Plans. Die Umsetzung dieses Plans wurde der Bundesregierung schon im Sommer 2014 vom Bundesrat empfohlen. „Es ist absolut unverständlich, warum unsere Politik angesichts der dramatischen Zahlen hier mit angezogener Handbremse agiert. Wenn wir eines nicht haben im Kampf gegen Diabetes, dann ist es Zeit.“, betont Dr. Kröger.

Seit dem Start von „Deutschland misst“ haben bereits mehr als 40.000 Menschen den Diabetes-Risiko-Test gemacht. „Dabei zeigt sich, dass etwa neun Prozent der Teilnehmer ein erhöhtes Diabetes-Risiko aufweisen, 3,8 Prozent sogar ein hohes bis sehr hohes Risiko - bei ihnen ist nicht auszuschließen, dass sie bereits Diabetes haben“, so Hauck. „Deutschland misst!“ kooperiert daher mit Apotheken in ganz Deutschland, die Menschen mit einem erhöhten Diabetes-Risiko kostenlose Blutzuckermessungen und eine unverbindliche Erstberatung anbieten. Im Diabetes-Monat November liegen Flyer und Poster der Kampagne "Deutschland misst!" in mehr als 50.000 Hausarztpraxen, 20.000 Apotheken und 2.000 Diabetes-Schwerpunktpraxen aus.


Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE - Deutsche Diabetes Hilfe