Die Digitalisierung wird die Weiterentwicklung der Diabetesversorgung ermöglichen, die Therapiequalität nachhaltig verbessern und Kosten im Gesundheitswesen senken. Dies war der Konsens bei der Pressekonferenz von Roche Diabetes Care Deutschland anlässlich des DDG-Kongresses in Hamburg.

Trotz der Verfügbarkeit von pharmakologischen und technologischen Innovationen erreichen nur 13 % aller Menschen mit Diabetes aktuell ihr Behandlungsziel. Die Beantwortung der Frage, welche digitalen Lösungen zu mehr Zeit im Zielbereich und damit zu einer Erhöhung der Therapiequalität beitragen können, stand im Mittelpunkt der Veranstaltung zur Vorstellung von gleich drei innovativen Produkten: Accu-Chek® Smart Pix Software 3.0, Eversense® CGM System mit einem Langzeit-Sensor für bis zu 90 Tage und Smart Pen Pendiq 2.0.

Wahre Entlastung für die Patienten durch mehr Zeit im Zielbereich ermöglichen

Zu Beginn der Veranstaltung ging es um die Frage, warum trotz der Verfügbarkeit von pharmakologischen und technologischen Innovationen die Therapieziele in der Diabetesversorgung nicht erreicht werden können. Es gelte „die therapeutische Trägheit zu überwinden und mehr Zeit für das Arzt-Patienten-Gespräch zu gewinnen, Datenflut und Komplexität von Datenverläufen besser darstellen und handhaben zu können und Patienten zu motivieren, aktiv an ihrer Therapie mitzuwirken“, so Lars Kalfhaus, Geschäftsführer von Roche Diabetes Care Deutschland. Die rein faktische Bewertung von Zielvorgaben nach Leitlinie, gemessen am HbA1c-Wert, bilde darüber hinaus den Patienten mit seinen individuellen Bedürfnissen nicht ausreichend ab. Ziel müsse daher auch sein, dem Patienten wahre Entlastung durch mehr Zeit im Zielbereich zu ermöglichen. Dazu müsse man von einer Punkt- zu einer Kurvenbetrachtung kommen und die retrospektive durch eine prospektive Sichtweise ergänzen. „Digitalisierung ist der Schlüssel, die Therapieziele besser zu erreichen, da durch sie nicht nur Daten schnell und übersichtlich aufbereitet und so unmittelbar patientenindividuelle Entscheidungen abgeleitet werden können, sondern im Rahmen einer verbesserten Diabetesversorgung auch eine Kostensenkung realisiert werden kann“, konstatierte Kalfhaus. Die nachfolgenden Experten stellten gleich drei neue Lösungen für diese Herausforderung vor.

Accu-Chek Smart Pix Software 3.0: eine Software – viele Möglichkeiten

Das A und O einer guten Diabetesversorgung mit entsprechend positiven Ergebnissen sei neben dem Zusammenspiel von technischen Faktoren das Verständnis von inhaltlichen Zusammenhängen wie Insulingabe und Blutzuckerwerten. „Insbesondere bei Patienten mit intensivierter Insulintherapie (ICT) sollten diese Werte immer gemeinsam angesehen werden. Die Accu-Chek Smart Pix Software hilft mir, weniger Zeit für die Datenanalyse aufzuwenden und so mehr Zeit für meine Patienten zur Verfügung zu haben“, kommentierte Dr. Stefan Gölz, Diabetologe aus Esslingen. Neue Auswertungsmöglichkeiten und ein verbessertes Menü tragen ab sofort dazu bei, Anwendern eine noch modernere, flexiblere und individuellere Therapie zu ermöglichen. „Die neue, retrospektive Darstellung der Daten in einem Gesamt-, Wochen- oder Quartalsverlauf ist ausgesprochen praktisch“, so Gölz.

Accu-Chek Smart Pix Software erleichtert die Erkennung von Glukose-Mustern durch eine automatische Zuordnung von CGM-Tagesverläufen zu Gruppen. Auf diese Weise lassen sich Therapieentscheidungen effizienter treffen. Ein weiteres großes Plus ist die Möglichkeit, die CGM-Kurven zu den Mahlzeiten an ihren jeweiligen Minima auszurichten. Dadurch ist es in vielen Fällen möglich, den Mahlzeiten-bedingten Glukose-Anstieg leichter und schneller zu erkennen.

Mit dem Smart Pen Pendiq 2.0. können Insulindaten gespeichert und mit der Accu-Chek Smart Pix Software ausgelesen werden. Zusammenhänge zwischen Glukose- und Insulindaten können dadurch schneller erkannt und so individuelle Therapieprobleme gelöst werden. Mit dieser Möglichkeit schließt Roche eine Lücke in der Verfügbarkeit von Insulindaten. Der Smart Pen Pendiq 2.0 wird in Kooperation mit der Firma pendiq® voraussichtlich im Laufe des zweiten Halbjahrs 2017 in Deutschland verfügbar sein.

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Eversense CGM System – das erste CGM System mit einem Langzeit-Sensor

Roche Diabetes Care kooperiert auch gezielt mit anderen Anbietern um das eigene Angebot sinnvoll zu ergänzen. Mit dem Eversense CGM System der Firma Senseonics bringt Roche eine echte Innovation in den Markt. Ein CGM System bestehend aus drei Komponenten: einem kleinen Sensor, der unter die Haut eingesetzt wird und dort bis zu 90 Tage bleiben kann, einem abnehmbaren Smart Transmitter sowie einer leicht verständlichen Smartphone App. „Neben der langen Tragedauer ist ein Highlight des Systems der Vibrationsalarm des Smart Transmitters. So werden Menschen mit Diabetes diskret auf vom Zielbereich abweichende Glukosewerte aufmerksam gemacht“, erklärte Dr. Oliver Haferbeck, Principal European Markets Senseonics Incorporated. Dr. Hansjörg Mühlen, Diabetologe aus Duisburg, war während der sechsmonatigen Pilotphase ganz vorne mit dabei: „Das einfache Zusammenspiel der drei Komponenten sowie die lange Laufzeit des Sensors haben mich neben dem unkomplizierten Einsetzen des Sensors absolut überzeugt. Das entlastet Patienten im Alltag und gibt ihnen mehr Ruhe und Sicherheit“, so der Experte.

Das Auslesen der Daten und die Weiterverarbeitung in Accu-Chek Smart Pix Software 3.0 bietet zusätzliche Hilfen beim Datenmanagement: „Accu-Chek Smart Pix 3.0 erleichtert es mir, mit Hilfe der automatischen Mustererkennung die Therapie meiner Patienten individuell und schnell anzupassen.“ Mühlen wurde von einem seiner Patienten begleitet: „Mit dem Eversense CGM System habe ich meine Glukosewerte jederzeit im Blick – egal ob im Alltag, nachts oder beim Sport hilft mir das sehr. Zudem genieße ich die Möglichkeit, den Smart Transmitter flexibel abzulegen, wann ich will“, so Lars Lueneberg.

Interoperabilität

Ein ganz besonderes Highlight der Veranstaltung: Ab 01. September 2017 wird es möglich sein, Daten aus gängigen Blutzuckermesssystemen, Insulinpumpen und CGM/FGM-Systemen in Accu-Chek Smart Pix Software 3.0 auszulesen. Mit der Öffnung der Software geht Roche Diabetes Care Deutschland einen weiteren wichtigen Schritt hin zur Digitalisierung der Diabetesversorgung und schafft die Grundlage für Interoperabilität im Diabetesmanagement. Relevante Daten sammeln, integrieren und zu handlungsrelevanten Erkenntnissen verarbeiten zu können, ist die Voraussetzung, Patienten dabei zu unterstützen, in ihren individuellen Zielbereich zu kommen und darin zu bleiben. All dies wird mit dem umfassenden Lösungsangebot von Roche Diabetes Care Deutschland zur Digitalisierung des Diabetesmanagements möglich

Alle Informationen zum Diabetes Kongress 2017 sind im Internet unter www.diabeteskongress.de zu finden. Kurzfilme mit Interviews und Beiträgen zum Diabetes Kongress 2017 finden Interessierte in der Mediathek.

Quelle: Pressemitteilung von Roche Diabetes Care